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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 53

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 57. Italien in der vorrmischen Zeit. 53 behaglich-sinnlichem Gensse das Glck suchte, oder im Stomsnms, der zwar ernster Sittenstrenge sich befleiigte, aber eiteln Tugendstolz erzeugte, oder im Mepticismus, der in vollem Unglauben alles bezweifelte. Auf dem Gebiete der $Uiflrnfd}nft trat jedoch der Hellenismus theilweise mit wahrhaft schpferisch thtigem, weit in die Zukunft hinausgreifendem Erfolg aus, wenig-stens in der Sprachwissenschaft, Astronomie, Mathematik, Physik und Mechanik und in der Anwendung der drei letzten Wissenschaften aus H an de l, S ch iff--fahrt und Gewerbe. Unter den Gelehrten jener Zeit sind hervorzuheben: die Mathematiker Euklides von Alexandria, der das erste wissenschaftliche Lehrgebude der Geometrie und Stereometrie aufstellte, und Archimedes von Syrakus, der sich in der Mechanik und Statik den grten Ruhm erwarb; dann der Sprachgelehrte und scharfsinnige Kritiker Aristarch. Iv. Die rmische Welt. 1. Roms Alterthum. (Histor. Atlas, Taf. Vi. a. und b. Umri I. 5861.) Kap. 57. Italien in der vorrmischen Zeit. (1.) Das Volk der Rmer, welches die Bestimmung hatte, gleich einem Weltstrom, allmhlich alle neben ihm bestehenden Völker der alten Welt, wie Flsse und Bche, in sich aufzunehmen, bewohnte die Halbinsel Italien, welche das mittellndische Meer in eine stliche und eine westliche Hlfte theilt. Italien, im Norden von den Alpen, auf den brigen Seiten vom Meere begrenzt und von dem Apennin der Lnge nach durchzogen, theilte sich in Ober-, Mittel- und Unteritalien oder in das cisalpinische Gallien, in das eigentliche Italien und in Grogriechenland, wozu dann noch die italischen Inseln kommen. Ober-Italien bestand aus dem.cisalpinischen Gallien, das durch denpo(Padus) in das eis- und transpadanische getheilt war, und die Städte Patavium (Padua), Verona, Mantua, Mediolanum (Mailand), Vercell, Mutina, Ravenna enthielt; dann aus der Landschaft Li guria mit Genua und dem nordstlichen Alpenland mit der Grenztiefte Aquileja. Nebenflsse des Po sind: von N. Ticinus, Addua, von S. ~^*a- 7~ Das eigentliche oder |Uittel=5f ioltrit, dessen Nordgrenze von zwei kleinen Kstenflsicn (stlich vom Ru bicon, westlich vom Macra) bezeichnet wurde, enthielt sc ch s ^Landschaften und zwar drei auf der Westseite des Apennins : Etrurien mit Veji, -iarquin, Clusium, Luea und dem trasimenischen See; Latium mit Rom am Tiber (mil dem Nebenflu Anio), Ostia, Albalonga, Gab; Campanien mit Capua, Nola, Tnsnum, Pompeji und dem Berg Gaurus; drei auf der Ost seit e des Apen-m^r^en it Spoletium, Sentinum, Sena in der Nhe des Flusses Mctau-rus; Picenunt mit Ancona, Asculum; Samnium mit Beneventum, Caudinm zc. Unter-Italien oder Gro^griechenland (so benannt, weil die meisten Städte darin ursprnglich griechische Colonieen waren) enthielt vier Landschaften: Lucania mit He-raclea, Sybaris, Thurii; B ruttium (das heutige Calabrien) mit Croton, Loeri, Rhe-gmm; Apulien mit Asculum, Venusia, Cann; Calabrien (des Alterthums) mit

2. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 95

1864 - Regensburg : Manz
95 Süd-Europa. Italische Halbinsel. dert, der Verfall in das siebenzehnte und achtzehnte Jahr- hundert. Die Dogen regierten von 697 an. — Padua, 60,000 Einwohner, eine große alte Stadt. Die Antonius- kirche mit dem Grabe des heil. Antonius von Padua. Uni- versität. — Verona an der Etsch, 59,000 Einwohner, starke Festung. Jetzt Sitz der Regierung. — Vicenza (spr. Witschenza), 36,000 Einw., Seidenbau. Erstürmung durch die Oesterreicher 1849. — Mantua, 30,000 Einw., Festung. Iii. Das Herzogthum Parma. Es liegt im Süden des Po und hat 114^Meilen mit J/2 Million Einwohner. Seit neuester Zeit durch An- nepation an Sardinien übergegangen. — Hier sind Seiden- zucht und Viehzucht (Parmesankäse) wichtig. Parma, Hauptstadt und Residenz, 45,000 Einwohner, mit einer berühmten Druckerei, welche Lettern für mehr als 150sprachen enthält.— Piazenza, 31,000einw., Festung. Iv. Das Herzogthum Modena. Ein gesundes und fruchtbares Gebirgsland, 109(Hmei- len und über 600,000 Einwohner. Wie das vorhergenannte so ist auch dieses Herzogthum durch Annexation an Sar- dinien übergegangen. Modena, 32,000 Einwohner, die schön gebaute Haupt- und Residenzstadt. — Reggio (spr. Redscho), 18,000 Ein- wohner, Geburtsort des Dichters Ariosto 1474. In der Nähe die Ruinen des Schlosses Canossa, wo Heinrich Iv. 1077 vor Papst Gregor Vii. Kirchenbuße that. — Ca- rara, am Meere, berühmt durch seine Marmorbrüche und seine Bildhauerakademie. §. 7. Mittel-Jtalien. I. Das Großherzogthum Toskana. Die Gebirgsstriche und Thäler sind sehr fruchtbar und fleißig angebaut, besonders das reizende Thal des Arno. Die südlichen Küsten bestehen aus sumpsigen Niederungen (Maremmen) und haben ungesunde Luft;

3. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 91

1864 - Regensburg : Manz
91 Süd - Europa. Italische Halbinsel. welche das wilde Gebirgsland der Abbruzzen bilden. Die östliche Kette enthält den Gran Sasso d'jtalia, 8900' hoch, den höchsten Apenninengipfel. — Weiter südwärts zeigt das Gebirge mehr plateauartige Formen. Auf der Westseite der Apenninen sind an den nörd- lichern Küsten sumpfige, ungesunde Ebenen, wie die pon- tinischen Sümpfe, die Campagna di Roma. — Im Sü- den dagegen, besonders bei Neapel, findet man die blü- hendsten Culturgegenden. Da erhebt sich auch der isolirte Vulkan-Kegel Vesuv 3500' hoch. 3) Flüsse. Das wasserreiche Italien hat nur einen Hauptfluß, den Po, der vom Monte Viso kommend, die lombardische Ebene von West nach Ost durchfließt und seine Nebenflüsse aus den Alpen und Apenninen empfängt. Links kommen zu ihm: a) die Sesia vom Monte Rosa. — b) Der Tessino vom St. Gotthard, er durchfließt den 10 Meilen langen Lago maggiore. — c) Die Adda, welche den Comer-See durchströmt. — 6) Der Mincio , der durch den Garda - See geht. Viele Ka- näle verbinden theils diese Nebenflüsse untereinander, theils mit ihrem Hauptfluß. Unter den Nebenflüssen rechts sind die bedeutendsten: Tanaro und Trebbia. — Nördlich von der Po-Mündung ergießt sich die aus Deutschland kommende Etsch oder Adige (sprich Aditsch). Po und Etsch vereinigen sich durch Mündungs-Arme in dem niedrigen sumpfigen Delta-Land des ersteren. Als Küstenflüsie des adriatischen Meeres sind unter andern noch zu nennen: die Brenta, die Piave, der Jsonzo. Auf der eigentlichen Halbinsel gehen der Arno und die Tiber von den Apenninen herab zu den Westküsten und er- gießen sich in das tyrrhenische Meer.

4. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 96

1864 - Regensburg : Manz
96 Ii. Lehrstufe. Europa. außerdem überall mildes Klima. — Die Größe beträgt 400 Q Meilen und 13/4 Mill. Einw. Au Sardinien übergegangen. — Von den Producten sind die Strohgeflechte, namentlich Hüte, in Florenz und Lucca sehr bekannt. Florenz, 114,000 Einw., Hauptstadt und Residenz, eine der schönsten italienischen Städte mit herrlichen Kunstschätzen aller Art. — Pisa, vormals reich und mächtig, jetzt herab- gekommen, besitzt eine berühmte Universität. — Livorno, mit 80,000 Einw., die beste Handelsstadt in Italien. — Lucca, in einer schönen Gegend, Seidenbau. — Die hohe und felsige Insel Elba gehörtauch zu Toskana, auf ihr hielt sich Napoleon I. in der Verbannung (von 1814 auf 1815) auf. Ii. Der Kirchenstaat. Der Boden ist im Ganzen fruchtbar, der Anbau aber vernachlässigt. Südwärts von den Po-Mündungen, sowie auch an den Westküsten sind ungesunde Stellen. (Pontinische Sümpfe.) Sonstsehrmildesundgesundesklima. Unterden gewerblichen Producten sind besonders die Darmsaiten und Saiten-Jnstrumente, sowie Lederwaaren hervorzuheben. Der P apst, das Oberhaupt der ganzen römisch-katho- lischen Kirche, ist zugleich Regent des Kirchenstaates. Das Gebiet hat nahezu 800 Meilen und über 3 Mill. Einw. In Folge der italienischen Revolution fiel der größte Theil der Provinzen rc. ab und wurde von Sardinien annectirt, so daß jetzt factisch nur mehr 214 □ Meilen mit etwas mehr als '/2 Million Einwohner den Kirchenstaat ausmachen. Rom an der Tiber mit 194,500 Einw., eine der merkwürdigsten Städte der Erde. Reich an Kirchen und Pa- lästen, Alterthümern u. dgl. Die Peterskirche, die größte der Welt, der Vatican, der Palast des Papstes, sowie die Engelsburg, jetzt Staatsgefängniß, liegen auf dem rechten Ufer der Tiber; der größere Theil der Stadt aber am linken. — Perugia (spr. Perudscha), nächst Rom an Umfang die größte

5. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 97

1864 - Regensburg : Manz
97 Süd-Europa. Italische Halbinsel. Stadt, am See gleichen Namens, mit 30,000 Einw., Universität. — Ankona, am adriatischen Meere, Hafen. — Loretto, berühmter Wallfahrtsort. — Bologna (spr. Bolonja) am Gebirge, 80,000 Einwohner, Fabrikstadt, Universität. — Ferrara in einer ungesunden Gegend. Festung. — Urbino, Geburtsstadt des weltberühmten Malers Raphael 1483. Reiche Schwefelgewinnung. San Marino, eingeschlossen im Kirchenstaate, ist eine kleine Republik, die unter päpstlichem Schutze steht und auf 1v4 ^Meile 8700 Einwohner zählt. §. 8. Süd-Italien. Das Königreich beider Sizilien. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, aber häustg unangebaut. Das Klima mild. Erdbeben und vulkanische Ausbrüche. — Zu den wichtigsten Producten gehören: Orangen, Mandeln, Feigen, Wein, dann auch Schwefel. Der Gewerbsfleiß steht nicht hoch, es werden durch densel- den Seidenzeuge erzielt; die Fischerei ist ziemlich bedeutend. Das Reich besteht aus zwei Theilen, wovon der eine den südlichsten Theil der italischen Halbinsel bildet und Königreich Neapel heißt, während der andere, eine Insel, das Königreich Sizilien begreift. Das Ganze hat über 2000 ^Meilen (—Portugal) und über 9.117.000 Einwohner. Auch in diesem ganzen Reich ist bereits der König von Sardinien als Regent proclamirt. A. Das Königreich Neapel (1490 s^Meilen) wurde früher in vier große Provinzen (Campanien, Abruzzo, Apulien und Calabrien) getheilt. Neapel in Campanien, Hauptstadt und Residenz, in überaus herrlicher Lage, 417,000 Einwohner, (darunter an 50.000 arme Lazzaroni), die größte Stadt in Italien. Uni- versität. Die Umgebung ist reich an Alterthümern. Die römischen Städte Hereulanum und Pompeji einst (i. I. 79 n. Chr.) durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet, Arendts, Erdbeschreibung. 7te Aufl. 7

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 427

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Piemont. 427 in einer angenehmen Gegend. Der Winter ist hier meistentheils ohne Schnee und Kälte. Im kalten Winter 1776. hat man nur dceymal Eis bis um 9 Uhr Morgens gefunden. Die Gar- ten bleiben beständig grün. Bey der Stadt findet man einen ganzen Wald von Americanischer Aloe. Sie hat einen Bischof, und gegen 25000 Einwohner. Gegen Süden ist sie niit einem hohen und festen Walle gegen das Anprellen der Wellen geschützt. In diesem Walle sind Gewölbe ausgemauert, welche zu Ma- gazinen für Kaufmannsgüter gebraucht werden. Die Ausfuhr von Oel ist vornehmlich beträchtlich.' 8) Die Festung Villa Franca, in eben dieser Graf- schaft, hat auch einen Freyhafen, mit einem Schiffwerfte. Anden französischen Gränzen sind diepiemonresischcn Thäler, welche auch diethaler der Voaldenjer genennt werden; denn sie werden von Waldensern bewohnt, die das Land mit ungemeinem Fleiße bearbeiten, welches, wie in der der- gigten Lage, also auch an Fruchtbarkeit dem Gebiete von Ge- nua und Lucca sehr gleichkommr. Iw Thale Luzerne, im Dorfe la Tour, ist eine der beträchtlichsten Seidespinneceyen. C) Das Herzogthrrm Montferrat, zwischen Pie- mont, Genua und Mayland, ist ein fruchtbares Land. Cs lie- fert besonders Wein und Getreide. Es gehört denr Könige von Sardinien. Die Hauptstadt ist Cajal am Po, der Sitz eines Bischofs. D) Das Herzogthum Mailand. Geänzen. G. N. Helvetien; g. O. das Venetianische und Mantnanische; g. S. Parma, Piacenza und Genua; g. W. die Staaten des Königs von Sardinien» Flüste, Canäle und Seen. (s. 2. Tb. S. 128.) 1) Der Flnß po nimmt fast alle Flüsse auf der West - und Nordseite von Italien anfi 2) Der <Xef]mo kommt aus bei Schweiz, und ergießt sich in den Po. z) Oie Adder hat ih- ren Ursprung in der Schweiz, fließt durchs Vcltlinerland, durch den Comersee, und fallt alsdenn in den Po. Im Jahr 1777. ist er schiffbar gemacht worden. 4) Der 6>g!io er-

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 435

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 431 In der Provinz Sestri di Ponente findet man Orangenbäume, die im untern Stamm i—-2 Fuß dick find. Außerdem hat man Trüffeln, Castanien, Iudenäpfel. Landesregierung. Die Regierungsform ist aristo, cratisch, und das Oberhaupt ist ein D^ge Ök der Spitze eines Senats von 400, und eines Ausschusfts von 100 Nobili. Er regiert 2 Jahre lang, mit dem Titel Durchlaucht, Mid muß wenigstens 50 Jahr alt seyn. Während dieser Zeit hat er in dem Pallaste der Republik freye Wohnung und freye Tafel. Wennseine Regierung zu Ende geht, macht ihm der Canzlec das Compliment: Nachdem Jlhre Durchlaucht die Regierung zurückgelegt, so können 'Ihre E^cellenz sich aus dem Pallaste der Republik in Ihre eigne Wohnung verfügen. Die Kleidung des Doge ist roth, auch rothe Strümpfe und rothe Schuhe trägt er. Städte: 0 Genua (s. 2.Th. S. 135.) mit 150000 Einwohnern. Ein Pallast liegt höher als der andere; ein Gar- ten höher als der andere. Die . Vorstadt St. Pierre itt Arena ist vornehmlich wegen ihrer prächtigen Palläsie sehens- rvürdig. In der Stadt ist ein Erzbischof, eine Univerfität, und eine Mahler-und Bildhaueracademie. Der Hafen der Stadt wird durch 2 starke Dämme geschützt. Zu den sehens- würdlgsien Gebäuden gehören: 1) die Domkirche, worin- uen eine große smaragdne Schüssel verwahrt wird, die die Kö- nigin aus Saba dem Salomon soll mitgebracht haben. 2) Mitten in der Stadt ist der pallast der Republik, mit der Aufschrift: Nulli certa doinus. z) Man findet hier auch verschiedne große Hospitäler, die mehr Pallästen großer Her- ren als Armenhäusern ähnlich sehen. Im großen -Aospü täte waren zu Anfänge 1775. über i7oo^Personen. Eins von den hiesigen Waisenhäusern wird blos von einer reichen Familie unterhalten. Ohnecachtet die Wissenschaften in Ge- nua nicht sehr geachtet werden, so findet man doch 3 öffentliche Bibliotheken. Der Aufwand in Absicht der Kleidung ist zwar in dieser Stadt durch Gesetze eingeschränkt; hingegen findet man desto mehr Wagen und Equipagen kostbar und vergoldet. Die Nobili in Genua gehn, so wie die Venetianischen, schwarz, aber neumodischer, mit einem schmalen ftidnen Mantel auf dem Rücken. Auch ist ihre Perüke nicht so groß, wie der Venetia- nec ihre. Sie tragen platte Hüte unter dem Arme. Die Ee 4 Da-

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 437

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 437 Noch verdient ein kostbarer neuer Weg bemerkt zu wer- den, welcher seit einigen Jahren auf Kosten der Genuesischen Familie Cambiaa in einer Gegend angelegt worden ist, wo §eder Reisende oft in Gefahr war zu ertrinken. Im Jahr 2776. waren 3 Meilen schon mit Mauern auf beiden Seiten, mit Brücken und gepflanzten Baumen fertig. Täglich arbei- teten damals 700 Personen, jeden Tag kostete die Arbeit mehr als 6oo Thaler. M) Die Republik Venedig, nebst den Lcmdsthaf- ten Istrien und Fr rau l. Gränzen. G. S. Mayland, Mantua, und der Kir- chenstaat; g. W. Mayland, und ein Tbeil des Comerftes; ß. N. Deutschland; g. ö. Oestreich und der Venetianische Meerbusen, oder das Adriatische Meer. In den neuern Zeiten hat man die Bemerkung gemacht, daß das Adriarrsche Meer Znnimmt, so wie das Meerwassrr in andern Gegenden abnimmt. Die Annahme dieses Meers beweist man vornemlich daraus, daß die ältesten Gebäude, die man hier findet, tiefer stehen, als die Oberfläche des Meers ist. Auf der Dal mar tischen Insel Lissa -st ein Gebäude, welches jetzt einen Theil vom Kloster der Minorsten ausmacht, und viel tiefer steht als das be- nachbarte Meer. Auf eben dieser Insel gehn die Meereswellerr über ein Ziinmer von alter mosaischer Arbeit. Im Jahr 1722» mußte zu Venedig auf dem Marcusplatze das Ziegelpflaster einen Fuß, und irr der Mitte 2 Fuß über die Oberfläche erhöht werden. Man grub daselbst, und fand 5 Fuß rief ein anderes Pflaster, über Xwelches folglich das Meer z-4 Fuß gestiegen ist. Im Winter soll es höher stehn als im Sommer. Flüsse und Secrr.. (f. 2. Th. ©. 130.) In N. ist der Seei^eo, welcher auch Ebbe und Fluch hat, so daß er von Mittag bis Mitternacht nordwärts aufschwillt, und nach Mitternacht gegen Süden zu fleußt. Boden. Die Euzancrscbett (Bebntge (nicht tveit von der Stadt Padua gegen Westen) baden beynahe ein Dreyeck, dessen Seiten von einem schiffbaren Canale begranzt werden. Man findet in ihrem Bezirke die häufigsten Spuren von den ehemaligen prächtigsten Gebäuden und Schlössern. Ein Theil davon hat sich erhalten, und ist mit neuen vermehrt worden. E e 5 Viele

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 447

1790 - Halle : Gebauer
447 Italien. Toscana. Hauses vorgestellt ist. c) In einem Theile des Gebäudes ist die Werkstätte für Künstler in der bekandten Florentinischen musivischen Arbeit, ci) Die Kunstkammec des Großherzogs, die unschätzbare großherzogliche Gallerie, die vornemlich wegen dec musivischen Arbeiten sehenswürdig ist. In der Vorkammer sind Alterthümec; an der Decke Gemählde von berühmten Gelehrten; außer diesen 72 alte Statuen und 102 Bruststücke. e) Aus der Gallerie kommt man in ein anderes Zimmer, wor- innen 22o Portralts von berühmten Mahlern verwahrt werden. f) Nach diesem folgt eine Antiquitäteusammlung, und ein Schatz von musivischer Arbeit, von welchen wir nur die Stadt K^ivsrno auszeichnen, die nebst dem Hafen in Musaik abge- bildet ist. Endlich kommt man zu der sogenannten Tribunl, einem 8eckigten Zimmer, dessen Oberdecke mit lauter Perl- mutter eingefaßt »st. Hier wird ein Stück verwahrt, wel- ches alle Statüeu in Florenz und in Rom, und überhaupt alle Bildhauerarbeit übertcifft, und diese Statüe wird die bs'/edü celjche Venus genannt. Sie ist von weißem Marmor. Mediccische Venus heißt sie, weil sie ehemals im Medicesschen Pallaste in Rom gestanden hat. Der Transport aus Rom nach Florenz lief nicht eben so glücklich ab; die Statüe war schlecht eingepackt, verlohr auf der Reise Arme und Beine, und wurde auch au den Hüften beschädigt. Doch wurde alles von einem geschickten Künstler wieder so glücklich zusammenge- fugt, daß man fast gar nichts von der Beschädigung merken kann. Außer diesem sinder man hier auch eine Gemahidegalle- rie, eine Münzsammlung, ein Naturaliencabinet und andere Seltenheiten. Im Jahre 1778. hat der jetztregisrende Groß- herzog ein öffentliches Archiv hier errichtet, wo rinnen alle alte und neue Originaldiplomr, Urkunden u. d. g. anfbewahrt wer- den. Im Jahr 1781. belief sich ihre Anzahl schon auf 6occo, worunter sich 2 befinden, die auf Papier, das von der Egy- ptischen Papierpflanze verfertiget ist, geschrieben sind und ans dem zten Iahrhiinderke herrühren. Obnweit davon ist eine Art von bedecktem Gange, iloggtä. Am Johannistage nimmt hier jedesmal der Großherzog die Hnldrgung von den Deputa- ten aller ihm untergehnen Städte ein. In Florenz ist eine Academie der bildenden Künste, auch des Ackerbaues. Se- henswürdig ist der Großherzogliche Garten ^3cboll / bey denl vorerwähnten Resideuzschlosse, wocinuen Hügel mit Ebenen, Ff? Wild,

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 443

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 443 stehen die Statüen des Catullus, Cornelius Nepos, Plinius des ältern, der hier gebohren ist rc. Sie hat Klöster, ei- nen Bischof und eine gelehrte Gesellschaft, welche Academia Pjnlarmonicorum genennt wird, und unter andern Seltenhei- ten in ihrer Sammlung ein ganz Zimmer von alten musicali- schen Instrumenten hat. Bey den hiestgen Seiden - und Wol- lenfadriken sollen auf 2000 Personen beschäftigt ftyn. Die Gerbereyen stehn auch in gutem Ruf; es werden daher viele Felle und Handschuhe auswärts versendet. 5) Vicenza liegt an den Flüssen Bachiglione und Re- cone, ist der Sitz eines Bischofs, und hat schöne Palläste. Seit einigen Jahren ist hier eine beträchtliche Seidenfabrik an- gelegt worden, worinnen auf izoo Menschen arbeiten. Man verfertigt viele seidne Zeuge, welche in Deutschland und Ita- lien guten Absatz finden. Die Nonnen in den hiesigen Klöstern machen auch viele künstliche Blumen. Die hiesige Ackecbauge- sellfthaft hat die ganze Landwirthschaft, den Seidenbau, wel- cher im Vicentinischen in großem Flor ist, und dieoeconomie zum Gegenstände. Im Veronesistben und Vicentinifcbm Gebürge wohnen Deutsche in einer Strecke von 20 Meilen von Osten gegen Westen, und 15 Meilen in der Breite. Die im Veronessschen sind in r z Gemeinen ober Communen vertheilt. Der obere Theil die, ser Gegend besteht aus den schönstenmit Krautern bewachsnen Bergen, die im Sommer einer beträchtlichen Anzahl sowol groß- ßen als kleinen Viehes zur Weide dienen. An den untern Orten sind Dörfer und Kirchen zwischen Gebüschen und Felsen. Sieben Gemeinen, welche aus 52000 Seelen bestehn, wohnen im Viren- tinischcn Gebiete an der Tridentinischen Gränze. Statt dev Mauern und Festungswerke sind sie von unersteiglichen Felsen um- geben. Einige haben das Recht, ihre Unterthanen nach ihren Ge- setzen zu richten. Außer diesen giebt es noch Leute, welche zu eben der Nation in Ansehung der Sprache gehören, am Ufer des Astico, nordwärts vom Vicentinischen und Paduanischen Gebiete, in der Gegend des Schlosses Cembra, und sogar in deir Venetianischen Zulischen Alpen. 6) Bkescicr, in einer sehr fruchtbaren Gegend 'am Fluß Garza, hat über 48000 Einwohner und einen Bischof, und ist wegen der Gewehrfabriken und andrer Ersen - und Stahlfa- briken vornemlich berühmt. Man trifft in der Stadt auch ver- schiedne Pressen zum Leinöhl an, desgleichen zum Oehl ans den Kör-
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